Das neue, zehnte Album von DEPECHE MODE, "Songs Of Faith And Devotion", ist eines der am ungeduldigsten erwarteten Alben 1993. Ihre letzte Veröffentlichung, "Violator", war bis heute ihre erfolgreichste. Nach Beendigung der achtmonatigen Tour mit insgesamt 1.200.000 Zuschauern legte die Band zunächst eine einjährige Pause ein. Im Jahr 1981 benötigte die junge Band aus Essex gerade mal drei Wochen, um das erste Album, "Speak & Spell", aufzunehmen. Das aktuelle Werk wurde von David Gahan, Alan Wilder, Martin Gore und Andrew Fletcher in einem Zeitraum von 8 Monaten, von April bis Dezember 1992, produziert, mit langen Pausen zwischen Aufnahmen und Abmischung. "Unsere Ansprüche sind gestiegen", erklärt Martin. "Es dauerte länger, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren. Wir haben schon vorher so viele Dinge ausprobiert, daß wir jetzt mehr Zeit benötigten, um wirklich experimentell und anders zu sein."
Eines der Geheimnisse des anhaltenden Erfolges von DEPECHE MODE ist, daß sie sich von jedem Trend und jedem gängigen Stil unterscheiden. Ihre Musik ist immer eine willkommene Alternative zu dem, was gerade in Mode ist. Und die Stimme von Leadsänger Dave Gahan ist eine der wenigen in der Rockszene, die unverwechselbar und fesselnd ist.
Autor Martin Gore beschäftigt sich mit Themen, die für andere Songschreiber nicht offensichtlich sind und verarbeitet sie in seinen Songs. In punkto Aufnahmetechnik ist Musiker Alan Wilder immer auf dem neuesten Stand, bei den letzten beiden Alben unterstützt von Co-Produzent Flood. Wie Alan erklärt, "besitzt Flood die seltene Fähigkeit, sich zurückzunehmen und alles aus der Perspektive des Produzenten zu sehen und er verfügt über das technische Know How, um das komplette Equipment sinnvoll einzusetzen. Flood ist mittlerweile ein wichtiges Mitglied unseres Teams geworden und sein Beitrag ist enorm."
Die Band Queen, die in den Siebzigern gegründet wurde und auch die Achtziger überstand, galt lange Zeit als das klassische Beispiel dafür, wie vier völlig unterschiedliche Personen, ohne die besten Freunde zu sein, eine berufliche Partnerschaft, die im Interesse aller ist, aufrechterhalten können. Mit DEPECHE MODE, gegründet in den Achtzigern und beständig bis in die Neunziger, verhält es sich ähnlich: Die vier Mitglieder haben innerhalb der Band verschiedene Aufgaben übernommen, respektieren sich gegenseitig und sehen keine Veranlassung zu Eifersüchteleien. Einfach ausgedrückt: Dave ist der Sänger, Martin der Songschreiber, Alan der Musiker und Andrew der Koordinator. "Ich denke, das ist genau die Art, wie eine moderne Band sein sollte", meint Andy, der auch Fletch genannt wird. "Wenn alle Bands so arbeiten würden, könnten sie ihre Angelegenheiten erfolgreicher bewältigen."
Wichtige finanzielle Dinge, die Künstler meist langweilen, faszinieren Fletch. "Ich bin der Verbindungsmann zu unserem Steuerberater, dem Büro- und Geschäftspersonal und ich genieße es ehrlich zu sein. Ich finde es sehr wichtig, ein Auge auf Merchandising und Tantiemen zu haben. Mute, unsere Plattenfirma, verfügte bis vor kurzem über ein vernünftiges Computer-Abrechnungssystem und daher ist es gut, daß Daniel Miller (der Firmengründer) einer der ehrlichsten Menschen ist, die ich je kennengelernt habe. Wir haben einen der besten Plattenverträge der Musikindustrie." "Wir haben die Verantwortlichkeiten ganz natürlich aufgeteil", bestätigt Alan. "Ich habe mich schon immer sehr für Produktion interessiert. Oft sind Flood und ich bis morgens im Studio, um das zu tun, was wir 'Schraubenzieher'-Arbeit nennen, d.h., alle Teile der Aufnahmen noch einmal durchzuhören und sie neu zusammenzusetzen. Martin langweilt das furchtbar und Dave meistens auch, aber ich mache das wirklich gerne."
"Ich ziehe das Komponieren vor", meint Martin. "Natürlich weiß ich, daß auch im Studio kreative Arbeit geleistet wird, aber wenn man sich ans Songschreiben macht, ist noch alles offen. Mich hat dieser Prozeß immer fasziniert. Manchmal schaue ich mir einen Song an und denke: Ich weiß, wo er herkommt."
Einige der aufregendsten DEPECHE MODE Hits haben religiöse Themen, darunter auch der 1984er UK-Hit "Blasphemous Rumours" und "Personal Jesus" von 1989. "Religion fasziniert mich", gibt Gore zu. "Ich verstehe es nicht wirklich, aber ich habe mich immer nach irgend einer Art Glauben gesehnt. Einige der Songs auf dem neuen Album haben ein Gospel-Feeling." Einer davon, "Condemnation" ist der spezielle Favorit von Dave Gahan. "Ich glaube, dies sind die besten Lyrics und die beste Melodie, die ich je singen durfte und der beste Gesang, den ich je abgeliefert habe", versichert er. "Ich wünschte, ich hätte den Song geschrieben." Auch die anderen Bandmitglieder sind voll des Lobes für seine Gesangsarbeit bei diesem und bei allen anderen Songs des Albums. "Für diese LP haben wir versucht, Dave anders singen zu lassen", erklärt Alan. "Manchmal einfach, indem wir den Song in einer anderen Tonart geschrieben haben, so daß Dave gezwungen war, höher zu singen als normal. Dadurch mußte er anders und immer wieder neu an den Titel herangehen. Oder wir haben neue Umgebungen ausprobiert, um den Gesang aufzunehmen (im Falle von "Condemnation" war dies eine mit Marmor ausgestattete Garage einer Madrider Villa), oder ohne Kopfhörer gearbeitet, um eine andere Darstellung zu erreichen. Er hat eine gute Einstellung, er ist immer bereit, Neues auszuprobieren, auch wenn noch nicht abzusehen ist, wofür es gut sein soll. Er weiß, daß sich bei den Proben der magische Moment einstellen wird."
Fünf Singles können als "Schlüssel" zu DEPECHE MODEs Karriere ausgemacht werden. Die erste ist "Just Can`t Get Enough"der UK Top-Ten-Hit aus den Anfangstagen der Band 1981, der charakteristisch für den Techno-Pop-Sound von Gründungsmitglied Vince Clark ist. "Das war, bevor die Band demokratisch regiert wurde", witzelt Fletch. Die zweite, wichtige Single war "Everything Counts", der 1983er Hit, der Kritik am Musikbusiness in den Radioäther brachte und die Band erstmals von ihrer erwachsenen Seite zeigte. Wie Fletch betont, hatten DEPECHE MODE die Freiheit, eine solche Aussage zu machen, da eine enge, gute Beziehung zu Daniel Millers Mute Records in England besteht.
"People Are People" ist ein besonders wichtiger Titel. Er erreichte als erste DEPECHE MODE Single in Deutschland Nummer 1 und sicherte ihnen auch einen Platz in den amerikanischen Top Ten. Dennoch ist es eine der Kompositionen, die Martin Gore am wenigsten mag. "Der Song ist nicht subtil genug", beklagt er sich. "Ich mag Lieder, die zweideutig genug sind, um dem Hörer eine eigene Interpretation zu erlauben." Mit den Lyrics von "Personal Jesus", eine der meistverkauften Maxi-CDs der amerikanische Musikgeschichte und DMs erste englische Goldsingle, hat Martin dem Top 40 Radio neue Themen geliefert. Wie es auch schon mit Bruce Springsteens "Born In The USA" geschehen war, las auch hier jeder Hörer seine eigene Bedeutung zwischen den Zeilen. "Ich treffe oft Fans bei den Konzerten, deren Interpretation meilenweit von dem entfernt ist, was ich ausdrücken wollte, aber sie sind leidenschaftlich bei der Sache", bemerkt Martin dazu. "Ich mag das."
Der letzte Meilenstein war "Enjoy The Silence", der erste Top Ten-Erfolg der DEPECHEs in England, und ein weiterer Millionenseller. Die Hörer von BBC Radio wählten diesen Titel zur "Besten Single 1990" für die BPI Awards. In Deutschland war "Enjoy The Silence" der Titel, der sich am längsten auf Chartposition 2 hielt und die erste Gold-Single.
Jetzt gibt es eine Reihe neuer Songs, die in diese Liste aufgenommen werden können. Einer davon ist "I Feel You", der als erste Single ausgekoppelt wurde zum einen wegen seinem zündenden Appeal und zum zweiten wegen der Hookline "This is the dawning of our love", die symbolisch für die Rückkehr der Musiker ins Rampenlicht steht. Andere Titel, wie z.B. "Condemnation" werden diesem sicher folgen. Ein Song, der aufgrund seiner Außerordentlichkeit erwähnenswert ist, ist "One Caress", bei dem Martin live zur Begleitung eines 28köpfigen Streichorchesters singt.
Mit diesem Album entwickeln sich DEPECHE MODE erneut musikalisch weiter. Wie Alan erklärt: "Wir haben besonders auf die Ausführung geachtet, haben Sequencers und andere Technologien benutzt, um die Songs umzuarrangieren auf eine Art, die nicht möglich gewesen wäre, wenn wir den gesamten Song einfach am Stück eingespielt hätten." Auf Tour wird Wilder selbst öfter live Schlagzeug spielen und Gore wird mit der Gitarre an den Bühnenrand treten. Gahan ist so begierig, seine neue Arbeit live zu präsentieren, wie ein Künstler nur sein kann. "Ich möchte spüren, wie unsere Musik Leute nach oben zieht und sie besser fühlen läßt. Damit versuche ich auch, mich selbst vorwärts zu bringen."
Das Wesentliche an der Entschlossenheit der Band, sich selbst als Gruppe darzustellen, ist die Sicherheit, daß jeder Einzelne auf seinem höchsten Standard arbeitet. "Ich schätze sehr, was Dave auf der Bühne macht", sagt Alan. "Ohne ihn als Frontmann wären wir sicher sehr langweilg zum Anschauen. Es gibt nur sehr wenige gute Frontleute, aber er ist definitv einer davon." Gahan gibt das Kompliment in einer Diskussion über Studiotechnik an Wilder zurück. "Alan sitzt zur Not auch 24 Stunden an den Reglern, bis er zufrieden ist. Ich finde es sehr bemerkenswert, wenn jemand sich so darum kümmert und so ehrgeizig ist. Darin ist DEPECHE MODE einzigartig."
Es sind drei Jahre vergangen, seit DEPECHE MODE ihr letztes Album "Violator" veröffentlichten, das hohe Chartpositionen (Deutschland - 2, Schweiz - 2, österreich - 3) erreichen konnte. 1990 verbrachten die vier Musiker auf Welttournee, die im Dodger Stadium, Los Angeles, endete. 1992 begannen sie mit der Arbeit an ihrem aktuellen Album. Dazwischen haben sich die Bandmitglieder ein wenig Urlaub vom anstrengenden Leben nach dem Terminkalender gegönnt, das ihnen mit neun Veröffentlichungen, neun Top-Ten-Hits und den von D.A. Pennebaker photographierten Dokumentarfilm "DEPECHE MODE 101" (mit Ausschnitten vom Konzert in der Pasadena Rose Bowl vor 75.000 Fans) einbrachte.
Wie sich die Band kurz vor ihrer Rückkehr "on the road" fühlt, beschreibt Dave am besten. "Wir ereichen mit unserer Musik gerade ein höheres Level und das ist wirklich bewegend. Das wichtigste in meinem Leben ist jetzt, rauszugehen und die Musik zu den Fans zu bringen. Jetzt beginnt der Zirkus, das ist erst der Anfang."
(Quelle: Intercord Presse Info zum Release)
01 | I Feel You | 4:35
02 | Walking In My Shoes | 5:35
03 | Condemnation | 3:20
04 | Mercy In You | 4:18
05 | Judas | 5:14
06 | In Your Room | 6:26
07 | Get Right With Me | 3:53
08 | Rush | 4:38
09 | One Caress | 3:33
10 | Higher Love | 5:56
Var. 1 | SONOPRESS G-8346 / 846888 A1
Var. 2 | SONOPRESS 2
Hergestellt von der Sonopress GmbH in Gütersloh.
01 | I Feel You | 4:35
02 | Walking In My Shoes | 5:35
03 | Condemnation | 3:20
04 | Mercy In You | 4:18
05 | Judas | 5:14
06 | In Your Room | 6:26
07 | Get Right With Me | 3:53
08 | Rush | 4:38
09 | One Caress | 3:33
10 | Higher Love | 5:56
SONOPRESS G-8346 / 846888 A1
Als die gepressten CDs ausgingen, wurden beim Club die Erstauflagen der Intercord-CDs per Sticker umgelabelt. Untenstehend ein Bild des Stickers über dem Barcode der INT 846.888. Hergestellt von der Sonopress GmbH in Gütersloh. Hier findet man eine Auflistung der bekannten Club- Editionen und Sonderauflagen.
01 | I Feel You | 4:35
02 | Walking In My Shoes | 5:35
03 | Condemnation | 3:20
04 | Mercy In You | 4:18
05 | Judas | 5:14
06 | In Your Room | 6:26
07 | Get Right With Me | 3:53
08 | Rush | 4:38
09 | One Caress | 3:33
10 | Higher Love | 5:56
Var. 1 | SONOPRESS G-8346/ 846888 B
Var. 2 | SONOPRESS G-8346/ 846888 E IFPI L024 ifpi 0737
Druck der CD bis zum Center. Var. 2: SONOPRESS in der Matrix als Logo. Hergestellt von der Sonopress GmbH in Gütersloh.
Seite 1:
1 | I Feel You | 4:35
2 | Walking In My Shoes | 5:35
3 | Condemnation | 3:20
4 | Mercy In You | 4:18
5 | Judas | 5:14
Seite 2:
1 | In Your Room | 6:26
2 | Get Right With Me | 3:53
3 | Rush | 4:38
4 | One Caress | 3:33
5 | Higher Love | 5:56
A | INT 146 888 - A SST
B | INT 146 888 - B SST
Hergestellt von der Schallplattenfabrik Pallas GmbH in Diepholz, Mitglied der Pallas Group.
Seite 1:
1 | I Feel You | 4:35
2 | Walking In My Shoes | 5:35
3 | Condemnation | 3:20
4 | Mercy In You | 4:18
5 | Judas | 5:14
Seite 2:
1 | In Your Room | 6:26
2 | Get Right With Me | 3:53
3 | Rush | 4:38
4 | One Caress | 3:33
5 | Higher Love | 5:56
-keine-
Das Mutelogo wurde auf der MC falschherum gedruckt.
Seite 1:
1 | I Feel You | 4:35
2 | Walking In My Shoes | 5:35
3 | Condemnation | 3:20
4 | Mercy In You | 4:18
5 | Judas | 5:14
Seite 2:
1 | In Your Room | 6:26
2 | Get Right With Me | 3:53
3 | Rush | 4:38
4 | One Caress | 3:33
5 | Higher Love | 5:56
-keine-
Hergestellt von der Sonopress GmbH in Gütersloh. Hier findet man eine Auflistung der bekannten Club- Editionen und Sonderauflagen.
01 | I Feel You | 4:35
02 | Walking In My Shoes | 5:35
03 | Condemnation | 3:20
04 | Mercy In You | 4:18
05 | Judas | 5:14
06 | In Your Room | 6:26
07 | Get Right With Me | 3:53
08 | Rush | 4:38
09 | One Caress | 3:33
10 | Higher Love | 5:56
-keine-
Das Format der Digital Compact Cassette (DCC) hat sich nicht durchsetzen können.
Hinweis in eigener Sache: Da mir dieses gute Stück in der Sammlung fehlt, benötige ich Eure Mitarbeit und Hilfe. Wer kann mir bitte Scans von allen Teilen dieses Releases zur Verfügung stellen? Natürlich wäre ich auch an einem Kauf interessiert. Zahle sehr gut!
01 | I Feel You | 4:35
02 | Walking In My Shoes | 5:35
03 | Condemnation | 3:20
04 | Mercy In You | 4:18
05 | Judas | 5:14
06 | In Your Room | 6:26
07 | Get Right With Me | 3:53
08 | Rush | 4:38
09 | One Caress | 3:33
10 | Higher Love | 5:56
-keine-
Das Format der Minidisc (MD) hat sich nicht durchsetzen können. Die erste Reihe Bilder zeigt das aufgeklappte Case mit Inhalt. Die zweite Reihe zeigt die MD selbst und das Backinlay mit Spine und Barcode. Die unteren drei Reihen zeigen das Booklet der MD.
? A Question Of Time: Diese Seite wurde in 0.022 Sekunden geladen.